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31.01.2023 | 19.30 Uhr | Premiere von Gustav Mahlers „Trost im Unglück“ auf YouTube
Schon Ende Januar hat das nächste Minikonzert, das XXXIV., Premiere auf YouTube:
Dienstag, 31. Januar 2023 | 19.30 Uhr
„Trost im Unglück“, als Duo vorgetragen von Sebastian Naglatzki (Bassbariton) und Anna-Maria Torkel (Sopran), begleitet von Ana Miceva (Klavier).
Wie „Der Schildwache Nachtlied“ (Minikonzert XXVI) gehört auch „Trost im Unglück“ zu den fünf Liedern für Singstimme und Klavier, die Gustav Mahler im Januar und Februar 1892 komponierte und die er „Humoresken“ nannte. Sie nehmen insofern einen besonderen Platz in seinem Liedschaffen ein, als er von ihnen in den folgenden Wochen erstmals auch Orchesterfassungen erstellte. Ungewöhnlich ist ebenfalls, dass die Arbeit an ihnen mitten in die Spielzeit am Hamburger Stadttheater fiel, an dem Mahler seit dem Vorjahr mit großem Erfolg als Erster Kapellmeister tätig war. Denn künftig waren es fast ausschließlich seine Sommerferien, in denen er Zeit und Ruhe für das Komponieren fand. Allen fünf Liedern liegen Texte aus der von Achim von Arnim und Clemens Brentano 1805 und 1808 herausgegebenen Sammlung deutscher lyrischer Volksdichtung „Des Knaben Wunderhorn“ zugrunde, die Mahler besonders schätzte. Im Gegensatz zu seinen anderen, zutiefst tragischen Soldatenliedern ist „Trost im Unglück“ von einem sarkastischen Ton durchzogen: Ein Husar und ein Mädchen versichern sich gegenseitig, dass sie sehr gut ohne den anderen auskommen können. Mahlers Vortragsanweisungen lauten dann auch „Verwegen“ und „mit strengstens durchgeführtem Rhythmus“ für den Husaren sowie „Etwas mäßiger … in etwas weinerlichem Tone“, „immer weinerlicher“ und schließlich „schnippisch! mit ganz verändertem Tone“ für das Mädchen. (Alexander Odefey).
Anna- Maria Torkel wurde in Bremen geboren. Bereits mit sechs Jahren erhielt sie Geigenunterricht, 2002 ihre ersten Gesangstunden. Bis 2015 studierte die Mezzosopranistin an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Gesang bei Prof. Geert Smits und war in der Liedklasse von Prof. Burkhard Kehring. Zuvor studierte sie Musik auf Lehramt mit dem Hauptfach Gesang bei Prof. Maria Kowollik in ihrer Heimatstadt Bremen und schloss dieses mit dem ersten Staatsexamen ab. Meisterkurse bei Adrianne Pieczonka, Margreet Honig, Brigitte Fassbänder, Edda Moser und weiteren ergänzten ihre bisherige Ausbildung.
Gastspiele und Konzertengagements führten die junge Sängerin bereits an renommierte Opern- und Konzerthäuser, an die Hamburgische Staatsoper, das Theater Kiel, in die Laieszhalle Hamburg, die Glocke Bremen, die Berwaldhallen in Stockholm und das Pantheon in Rom. Anna-Maria Torkel gastierte in mehreren Rollen am Theater Bremen und sang die Lucy am Thalia Theater Hamburg in der Dreigroschenoper. Seit 2016 ist Anna-Maria Torkel festes Mitglied des NDR Vokalensembles Hamburg.
Der in Hannover geborene Bassbariton Sebastian Naglatzki begann seine stimmliche Ausbildung bereits im Alter von sieben Jahren im Knabenchor Hannover und nahm noch während der Schulzeit ein privates Gesangstudium bei Prof. Peter Sefcik auf. Dies führte er an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Prof. Wolfgang Löser und Prof. Hanna Schwarz weiter und schloss es mit dem Diplom mit Auszeichnung und dem Konzertexamen ab. In der Liedklasse von Prof. Burkhard Kehring entwickelte er hier auch seine besondere Liebe zum Kunstlied. Weitere künstlerische Anregungen erhielt er unter anderem von Prof. Mark Tucker, Prof. Robert Holl und Matthias Goerne.
Bereits während seines Studiums stand er in verschiedenen Studioproduktionen und Nachwuchsprogrammen an renommierten Opernhäusern wie der Staatsoper unter den Linden Berlin, dem Staatstheater Braunschweig und der Oper Kiel, aber auch bei Festivals wie der Kammeroper Schloss Rheinsberg auf der Bühne. Seit dem Abschluss seines Studiums ist er Ensemblemitglied am Landestheater Mecklenburg.
Als Konzertsänger führten Sebastian Naglatzki seine Auftritte bereits in Konzertsäle wie die Laeiszhalle Hamburg, die Liederhalle Stuttgart, das Konzerthaus Berlin oder das Lincoln Center in New York.
Auch arbeitete er mit Orchestern wie der Staatskapelle Berlin, den Hamburger Symphonikern, dem Staatsorchester Braunschweig, dem Philharmonischen Orchester Kiel und der Hamburger Camerata zusammen und sang unter Dirigenten wie Simone Young.
Sebastian Naglatzki ist Preisträger des internationalen Wettbewerbs für verfemte Musik, des Maritim-Gesangswettbewerbs, des Elise-Meyer-Wettbewerbs und des internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg. Außerdem war er Stipendiat von „Yehudi Menuhin – Live Music Now“, der Franz Wirth-Gedächtnis-Stiftung und des Richard-Wagner-Verbandes.
Ana Miceva
Die in Mazedonien geborene Pianistin Ana Miceva begann im Alter von sechs Jahren, Klavier zu spielen. Zum Klavierstudium kam sie nach Deutschland, wobei sie zuerst an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Prof. Marian Migdal studierte und dann ihr Studium bei Prof. Stephan Imorde an der Hochschule für Musik und Theater Rostock mit dem Erwerb des Diploms mit Bestnote abschloss.
Ein wichtiger Schwerpunkt in ihrem künstlerischen Schaffen ist die Liedbegleitung, der sie sich seit vielen Jahren mit großer Leidenschaft widmet. In diesem Zusammenhang absolvierte sie den Master-Studiengang Liedgestaltung bei Prof. Burkhard Kehring an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und schloss diesen im Jahr 2012 mit Auszeichnung ab. Weitere künstlerische Anregungen auf diesem Gebiet erhielt sie von Kammersänger Prof. Peter Schreier, Kammersängerin Prof. Hanna Schwarz, Matthias Goerne, Eric Schneider, Prof. Axel Bauni und aus der gemeinsamen Konzerttätigkeit mit Prof. Renate Behle.
Verschiedene Konzertengagements führten Ana Miceva neben zahlreichen Auftritten in ganz Deutschland auch nach Granada, London, Wien, Prag, Amsterdam, Istanbul und Belgrad. Hierbei war sie unter anderem in bedeutenden Sälen wie der Laeiszhalle Hamburg, der Hamburgischen Staatsoper, der Wigmore Hall London, der Liederhalle Stuttgart und dem Angelika-Kauffmann-Saal bei der Schubertiade in Schwarzenberg zu hören.
Ana Miceva ist Preisträgerin des internationalen Wettbewerbs für verfemte Musik und gewann den ersten Preis für Klavierbegleitung bei dem Maritim-Wettbewerb. Darüber hinaus ist sie Stipendiatin von „Yehudi Menuhin – Live Music Now“, der „Oscar und Vera Ritter Stiftung“ und der „Franz Wirth-Gedächtnis-Stiftung“.
Sie ist Mitglied der GEDOK - Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfreunde e.V. in Hamburg und präsentiert im Kunstforum der GEDOK ihre Konzertreihe „LiedKunstGalerie“.



29.01.2023 | 17 Uhr | Neujahrsauftakt – Programmänderung: Liedsoirée mit Pia Davila, Linda Leine und Henning Lucius
Zu unserem großen Bedauern konnte Christiane Oelze am 29.1.2023 krankheitsbedingt nicht auftreten. Umso mehr freuten wir uns, dass wir dank der Unterstützung von Henning Lucius kurzfristig adäquaten Ersatz finden konnten: Pia Davila (Sopran) und Linda Leine (Klavier) gestalteten zusammen mit Henning Lucius den Jahresauftakt der Gustav Mahler Vereinigung im Lichtwarksaal. Das Publikum erlebte ein ganz anderes Konzert als ursprünglich geplant mit dem Titel „Irgendwo auf der Welt“: Vergessene, als 'entartet' im Verborgenen ruhende Musik wieder zugänglich zu machen, ist den beiden Künstlerinnen ein großes Anliegen. Ihr Programm umfasste leise, nachdenkliche, aber auch ausgesprochen heitere Töne, das von beiden charmant moderiert wurde.
Mahler-Lieder, begleitet von Henning Lucius, 'justierten' das Programm verfemter Kompositionen hin zur Gustav Mahler Vereinigung.

29.01.2023 | 17 Uhr | Neujahrsauftakt - Liedsoirée mit Christiane Oelze und Henning Lucius
Freuen Sie sich jetzt schon auf einen fulminanten Jahresauftakt mit der Gustav Mahler Vereinigung: Christiane Oelze und Henning Lucius präsentieren Ihnen eine moderierte heitere Liedsoirée 'Gold‘ne Träume, kommt ihr wieder?‘ im Lichtwarksaal
am Sonntag, den 29. Januar 2023 | 17 Uhr.
Im Anschluss möchten wir mit Ihnen mit einem Glas Sekt auf das neue Jahr anstoßen.
Eintritt 20 Euro | für GMVH- und KQ-Mitglieder ermäßigt | Kartenvorverkauf über die Konzertkasse Gerdes.
Programm 'Gold‘ne Träume, kommt ihr wieder?‘
Christiane Oelze, Sopran - Henning Lucius, Klavier
Programm
Franz Schubert (1797-1828)
Die Vögel (Schlegel)
Die Sterne (Leitner)
Auf dem See (Goethe)
Der Musensohn (Goethe)
Gustav Mahler (1860-1911)
Aus den Rückert-Liedern:
Liebst du um Schönheit
Blicke mir nicht in die Lieder
Aus 'Des Knaben Wunderhorn‘:
Starke Einbildungskraft
Lob des hohen Verstandes
Hugo Wolf (1860-1903)
Fußreise (Mörike)
Die Spröde (Goethe)
Die Bekehrte (Goethe)
Frühling übers Jahr (Goethe)
*** *** ***
Hugo Wolf (1860-1903)
Zum Neuen Jahr (Mörike)
Der Gärtner (Mörike)
Um Mitternacht (Mörike)
Nixe Binsefuss (Mörike)
Er ist’s (Mörike)
Richard Strauss (1864-1949)
Das Rosenband (Klopstock)
Ich schwebe (Henckell)
Winterweihe (Henckell)
Schlechtes Wetter (Heine).
Christiane Oelze studierte Gesang an der Kölner Musikhochschule bei Prof. Klesie Kelly-Moog und bei Erna Westenberger in Frankfurt/Main. Sie absolvierte Meisterkurse bei Elisabeth Schwarzkopf.
Oelze arbeitete in ihrer über 35-jährigen Konzerttätigkeit weltweit mit berühmten Orchestern wie Boston, Cleveland, Los Angeles Orchestra, Concertgebouw-Orchester, London Symphony-Orchestra, Berliner Philharmoniker, Dresdner Staatskapelle, Gewandhaus-Orchester Leipzig, und Dirigenten wie Pierre Boulez, Christoph von Dohnanyi, Michael Gielen, Nikolaus Harnoncourt, Kent Nagano, und Sir Simon Rattle. Als Solistin wurde sie bei renommierten Festivals wie den BBC Proms, in Glyndebourne, bei den Salzburger Festspielen, beim Schleswig-Holstein Musik-Festival, dem Lucerne Festival, in Tanglewood und beim Mostly Mozart Festival New York eingeladen. Vielbeachtete Auftritte in Neuproduktionen zeigte sie an bedeutenden Opernhäusern wie dem Royal Opera House Covent Garden, der Hamburgischen Staatsoper, und der Opéra National de Paris.
Oelze galt anfangs insbesondere als Mozart-Interpretin und profilierte sich ebenso mit Werken der Klassischen Moderne. Beispielsweise hat ihre Gesamtaufnahme der Vokalwerke Anton Weberns mit den Berliner Philharmonikern und Pierre Boulez Referenzstatus. Sie setzte sich für die von den Nationalsozialisten als „Entartete Musik“ verbotenen Werke der Komponisten Hanns Eisler, Kurt Weill und Viktor Ullmann ein. Ihre besondere Liebe gilt der Gattung Lied, bei der es Oelze auf die „Verschmelzung“ von vokalem und instrumentalem Part ankommt.
Sie lehrte von 2003 bis 2008 als Professorin für Gesang an der Robert-Schumann- Hochschule in Düsseldorf. Seit 2018 ist sie Dozentin der Schweizer Kalaidos Musikhochschule.
Aufnahmen realisierte sie bei den Labels Deutsche Grammophon, Teldec, Capriccio, Berlin Classics und Phoenix. Ihre Mahler-Symphonie Nr. 4, arrangiert von Erwin Stein, wurde 2006 mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet, ebenso 1999 ihr Schönberg-Streichquartett Nr. 2. 2015 umfasste ihre Diskografie 70 CD- und DVD-Produktionen.
2023 wird ein Jahr der Kammermusik und der Liederabende. In Hamburg wird Christiane Oelze zusammen mit Henning Lucius Ende Januar ein Recital bei der Mahlervereinigung gestalten, in Köln und Bonn sind mit dem Komponisten Christoph Maria Wagner Lieder- und Kammermusikabende u.a. mit Messiaens Zyklus ‚Harawi‘, mit Werken von Ravel und Szymanowski und einigen von Wagners Liedern geplant. In der Kölner Philharmonie ist Christiane Oelze zu Gast mit einem Kammermusik-Konzert im Dezember sowie im Mai als Solistin in Beethovens Messe C-Dur mit Arndt Henzelmann.
Der Pianist Henning Lucius studierte in Hamburg bei Peter-Jürgen Hofer, Gernot Kahl und Volker Banfield bis zum Konzertexamen sowie in Bloomington/USA bei György Sebok und Shigeo Neriki. Entscheidende Impulse bekam er zudem auf Kursen bei Ralf Gothóni, Dietrich Fischer-Dieskau, Hartmut Höll, Christoph Eschenbach, Peter Feuchtwanger, Jörg Demus, Elisabeth Leonskaja, Rostislav Dubinsky, Peter Elkus und Aribert Reimann. Er erhielt mehrere Preise und Stipendien, u.a. beim Deutschen Musikwettbewerb. Als Dozent ist Henning Lucius an der Musikhochschule Lübeck, der HMT Rostock und am Hamburger Konservatorium tätig sowie als Gastdozent im Ausland. Zwischenzeitlich unterrichtete er an der HdK Bremen.
Er begleitete Gesangsmeisterkurse von Judith Beckmann, Helen Donath, Margreet Honig, Klesie Kelly, Edith Mathis, Christiane Oelze, Sibylla Rubens Michaela Schuster, Anne Schwanewilms, Siegfried Jerusalem, Thomas Quasthoff, Peter Schreier, Doreen DeFeis, James Hooper, Thomas Heyer u.a. Als gefragter Liedbegleiter und Kammermusiker trat er bei verschiedenen Festivals auf.
Er konzertiert im Klavierduo mit Matthias Veit (CDs), mit den Flötisten Jürgen Franz (CD) und Daniel Tomann, der Geigerin Marietta Kratz (CD), dem Geiger Martynas Švėgžda von Bekker (CD), den Sängerinnen und Sängern Christiane Oelze, Graciela de Gyldenfeldt (CD), Julia Barthe (CD), Frauke-Maria Thalacker (CD), Knut Schoch (CD) u.a..
Tourneen und Konzerte führten ihn nach Frankreich, Argentinien, China, Iran, Litauen und Japan. In Zusammenarbeit mit dem Sängerkomponisten Steffen Wolf und dem Verlag Breitkopf und Härtel nahm er den ‚Deutschen Vaccai’ auf und ist zusammen mit Cord Garben Mitherausgeber des ‚Grand Trio für Klavier, Violine und Violoncello’ op.12 von Carl Loewe (Noetzel-Verlag).
Henning Lucius prägte über mehrere Jahre als künstlerischer Leiter die Konzertreihe Appen Classics.
Rundfunkaufnahmen wie auch Fernseh- und CD-Produktionen (Spektral, TYXart, Telos, Funkturm, CPO) dokumentieren seinen künstlerischen Werdegang.
